16.-20. Februar 2011: Ein Auftakt mit Brendel

"Wir alle kommen von Liszt. Den Typus des universellen Interpreten großen Stils, den er geschaffen hat, unsere Klangvorstellung, unsere Technik verdanken wir ihm. Es wäre freundlich von Ihnen, verehrte Kollegen, sich dies einzugestehen. Es wäre nett vom Publikum, einige Vorurteile abzulegen. Eine Ehrenbettung Liszts wäre an der Zeit." Dies schrieb der 30-jährige Alfred Brendel 1961 seinen Klavierkollegen ins Stammbuch. Begonnen hatte der Essay mit dem Satz "Ich weiß, ich kompromittiere mich, indem ich ein Wort für Liszt einlege."

Neun weitere Essays über Liszt finden wir im Buch Alfred Brendels "Über Musik". Sie haben ihre Wirkung nicht verfehlt. Dem Autor in solchem Sinne und hinsichtlich anderer musikalischer Fragen ebenso wie bei seinen hintersinnigen Gedichten zuhören zu können, ist immer ein besonderes Erlebnis. Hören wir ihm 50 Jahre nach jenem Liszt-Auftakt von 1961 also wiederum zu!